Die Wahrheit stirbt zuerst

Eine projekt- und ortsbezogene Arbeit für die von Siegfried Kaden und Ulises Morales kuratierte Gruppenausstellung „Desastres de la guerra“ mit Positionen kubanischer und deutscher KünstlerInnen im Museum Galeria Luz y Oficios, Havanna / Kuba.
2010, deutsches Militär agiert in Afghanistan. Dieser Krieg wurde nie erklärt und er hat in der deutschen Alltagsrealität keine Präsenz. Damit ist eine neue Dimension von Kriegsbeteiligung erreicht, die sich klammheimlich aus der gesellschaftlichen Anteilnahme und Verantwortlichkeit stiehlt. Damit einher geht, dass Wahrzeichen wie der Münchner Friedensengel und die Berliner Siegessäule zur Touristenattraktion verkommen, deren Insignien und Bedeutungsebenen gar nicht mehr wahrgenommen werden. Die beiden Engelsfiguren dieser Wahrzeichen sind die Protagonisten der im Raum installierten Zeichnungen. Sie liefern sich einen erbitterten Kampf, in dem mal der eine und mal der andere die Oberhand gewinnt. Ikonografien verschieben sich und der Kampf läuft letztendlich ins Leere – die Schrecken des Krieges, unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
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